Die Magie des Reisens — im Gespräch mit Fotograf Frank Morlok
Travel Stories
Frank Morlok ist Fotograf, Freelancer und Reisender. Für seine Bilder zieht er mit offenen Augen durch die Welt – stets auf der Suche nach neuen Motiven und Inspiration. Das wertvolle Equipment transportiert er dabei im robusten Weekender No 8-2. In diesem Sommer hat es ihn an die Amalfiküste gezogen. Im Interview berichtet Frank von der Reise in den Süden Italiens, was ihn inspiriert und wie er so weit gekommen ist.
Was bedeutet das Fotografieren für dich?
„Die Fotografie erlaubt mir, meine Gedanken zu entschleunigen und die Kontrolle über meinen Geist zu übernehmen. Mir geht es darum, den Rhythmus der Umgebung einzufangen und die Charaktere der Straßen zu genießen. Von einem Moment auf den anderen finde ich mich in einem magischen Motiv wieder und eine Sekunde später ist dieser Zauber schon wieder verflogen. Wenn ich in diesen perfekten Moment eintauche, fühlt es sich an, als ob alles um mich herum ausgeblendet wird. Es gibt nur noch mich und den Moment.”
Heute fotografierst du professionell als Freelancer für verschiedene Projekte und hast deinen eigenen Webshop. Aber wie bist du eigentlich zur Fotografie gekommen?
„Puh, das ist tatsächlich eine lange Geschichte mit vielen Pausen und langer Selbstfindungsphase. Ich glaube, irgendwie war schon immer klar, dass ich Fotograf werde, obwohl das lange Zeit nicht der Plan war. Ich bin ein sehr visueller Mensch und liebe es, Dinge anzuschauen und mich an ihrer Schönheit zu ergötzen. Meine erste Kamera schenkte mir ein Fotograf, der in seinem Fotolabor meine Urlaubsfotos aus dem Schullandheim entwickeln sollte. Wir waren eine Woche in Holland und ich hatte die alte Kamera meiner Eltern dabei. Turns out: Sie war wohl defekt. Ich dachte, dass ich Bilder damit mache, aber alles, was blieb, waren einige un- oder überbelichtete Filme. Während meiner Ausbildung zum Grafikdesigner habe ich dann zum ersten Mal mit einer Spiegelreflexkamera fotografiert. Das war ein großer Spaß und von da an wollte ich immer meine eigene besitzen. Die konnte ich mir Jahre später von meinem ersten Gehalt kaufen – und das tat ich auch direkt, nachdem das Geld auf dem Konto war. Zu dem Zeitpunkt jobbte ich in einem Fotofachgeschäft, also ging der komplette Lohn sofort wieder zurück in die Kasse meines Chefs. Die Kamera war eine Olympus E-620. Mit ihr hatte ich eine tolle Zeit und fotografierte ständig Freunde oder Haustiere – danke an dieser Stelle an all meine Freunde, die jemals unfreiwillig gemodelt haben! Nach meiner Grafikdesign-Ausbildung habe ich zwei verschiedene Fotografie-Ausbildungen abgebrochen, weil mir beide nicht das geben konnten, was ich gesucht habe – zu viele Passfotos und Hochzeiten. Zu dem Zeitpunkt war ich etwas „lost“, muss ich sagen. In der Berufsschule lernte ich dann einen Freund kennen, der mich bis heute sehr prägt. Lucas hat mir viel über seine Sicht auf die Fotografie beigebracht und mir sogar seine Kamera geliehen, bis ich mir eine eigene leisten konnte. Damit konnte ich die ersten kleineren Aufträge annehmen. Irgendwann hatte ich genug gespart, um mir zwei Zeiss-Objektive zu kaufen und meinen allerersten Flug zu buchen: nach Sri Lanka. Ich würde behaupten, von dem Augenblick an lernte ich fotografieren. Ich schaute mir dazu immer Bilder von André Josselin, David Daub und Basti Hansen an. Die Natürlichkeit und das Ungezwungene in ihren Bildern haben mich fasziniert. Drei ganz großartige Künstler, die mich sehr beeinflusst haben! Nach meiner Asienreise war mir klar, dass ich „raus“ muss, um ein erfolgreicher Fotograf zu werden. So zog ich spontan nach Hamburg, was meinen weiteren Weg geebnet hat. Das Tor zur Welt, wie man so schön sagt. Zumindest für mich. In Hamburg lernte ich meine Freundin Lena kennen und machte sie zu meiner Muse. Ihre Leichtigkeit und Sorgenfreiheit begeisterten mich vom ersten Tag an. Auch wenn Sie sich oft wünscht, mich mehr als Menschen und weniger als Fotografen an ihrer Seite zu haben, hat sie bis heute sehr viel Einfluss auf meine fotografische Entwicklung.”
Mit einer Reise ging es also richtig los. Welche Bedeutung hat das Reisen im Allgemeinen für dich?
„Reisen bedeutet für mich immer, so viele Einflüsse wie nur möglich zu sammeln. Ich lasse mich vom Leben inspirieren. Von Menschen, die einfach aus demselben Grund das tun, weshalb ich fotografiere: weil sie von etwas begeistert sind und diese Begeisterung gerne teilen. Auf unserem Trip an die Amalfiküste lebten wir zum Beispiel für ein paar Tage in Ruvo di Puglia, inmitten mehrerer hundert Hektar von Olivenbäumen. Dort stand eine wunderschöne Villa mit vielen Zimmern. In einem davon ist die Besitzerin des Anwesens aufgewachsen. Irgendwann wollte sie andere Menschen an all dem teilhaben lassen, was sie schon ihr ganzes Leben genießen durfte. Also fragte sie in einem Restaurant an, ob sie Lust auf eine Kollaboration hätten – und so kam es dann dazu, dass das Restaurant bei ihr einzog. Ich habe noch nie so lecker gegessen wie dort. Fast alle Zutaten stammen aus dem hauseigenen Garten und jeder einzelne unserer sieben Gänge war eine Geschichte für sich. So viel Liebe bis ins kleinste Detail und alles sehr familiär. Das bedeutet für mich Reisen: Begeistert zu werden und selbst zu begeistern.”
Weekender No 8-2 (L) Marone (>>)
Wie fotografierst du meistens?
„Ich lasse den Menschen, die ich fotografiere, große Freiheit. Sie sollen sich natürlich bewegen und zum Ausdruck bringen, wer sie sind. Meine Bildsprache bezeichne ich als rough und real, was insbesondere auf die Verwendung von natürlichem Umgebungslicht und meine intuitive Herangehensweise zurückzuführen ist. Aktuell bin ich sehr in meine Leica M11 verliebt, mit ihr ist es ein total entschleunigtes Fotografieren. Man hält manche Momente wirklich wie in Zeitlupe fest. Meistens fotografiere ich mit einem 35mm Objektiv. Welches genau, variiert nach Laune. Mich begeistert, dass die Kamera so handlich ist, dass sie mich ständig begleiten kann. Ich trage sie wie ein Accessoire: stets einsatzbereit. Ich bin absolut kein Fan von Kamerataschen und Lens Caps. Das hält nur davon ab, ein Foto zu machen. Oder der Moment ist vorbei, bevor die Kamera überhaupt ausgepackt ist. Man könnte sagen: Wir sind Freunde geworden, weil unsere Charaktere gut zusammenpassen. Generell gibt es natürlich auch noch andere Kameras in meinem Leben. Jede hat ihre eigenen speziellen Vorteile.”
Was inspiriert dich?
„Mich inspiriert, wenn Menschen ihrer Passion mit absoluter Leidenschaft nachgehen und dadurch Wunder vollbringen. Ich durfte schon so viele krasse Persönlichkeiten kennenlernen. Menschen, die unvoreingenommen sind, die eine Vision haben und diese auch teilen wollen. Egal, ob es die Freunde sind, mit denen ich vor kurzem noch mein Büro teilte, ein Freund aus Kapstadt, der beim Tauchen mit einer Harpune seinen Fisch fängt oder eine Surfboard Shaper Legende, die ich ebenfalls in Kapstadt kennenlernen durfte. Oder auch eine Geschäftsführerin, die einen sehr großen Impact auf Menschen hat. Long story short: Mich inspiriert, wenn mit Begeisterung und Überzeugung an eine Sache herangegangen wird.”
Weekender No 8-2 (L) Marone (>>)
Und wie bist du auf HOLZRICHTER Berlin aufmerksam geworden?
„Auf HOLZRICHTER bin ich aufmerksam geworden, weil ich einen klassischen Weekender für meine Reisen haben wollte, der robust ist und mich lange begleitet. Etwas, das einfach da ist; wo ich mich darauf verlassen kann, dass es morgen auch noch funktioniert. Außerdem wird ein Leder-Weekender mit der Zeit immer schöner. Ich mag den Charakter, der sich dadurch immer weiter ausbildet.”
Was für einen HOLZRICHTER besitzt du? Wie nutzt du ihn? Was hast du damit erlebt?
„Ich habe mich für den Weekender No 8-2 in Marone entschieden. Es ist genau die Größe, die ich benötige, um unterwegs meine Kleidung und mein Equipment gut unterzubringen und dennoch leicht unterwegs zu sein. Seit ich ihn besitze, ist er mein ständiger Begleiter bei kurzen und langen Trips.”