
Auf Reisen durch Franken: Zu Besuch auf dem Weingut Meintzinger (Unbezahlte Werbung)
Travel Stories
Provence, Toskana, Andalusien – Es sind gerade die ländlichen Regionen fremder Länder, die Reisende seit jeher mit ihrer provinziellen Romantik und dem Versprechen von Ruhe und Erholung in ihren Bann ziehen. In diesem besonderen Sommer suchen wir das Lebensgefühl dieser berühmten Gegenden – und das vor der eigenen Haustür. So haben wir uns auf den Weg gemacht, die schönsten und verstecktesten Urlaubsregionen Deutschlands für Sie zu entdecken. Fündig geworden sind wir in der Weinregion Franken.
Das Lebensgefühl der fränkischen Toskana - Willkommen im Meintzinger
Am Main bei Würzburg, zwischen Gutshäusern, Weinbergen und malerischen Winzerdörfern, finden wir das Weingut und Hotel Meintzinger in Frickenhausen. Auf der Terrasse des alten Sandsteinhauses sind wir mit Betreiberin Michaela Meintzinger verabredet, die das Hotel und Weingut seit 15 Jahren zusammen mit ihrem Mann Jochen führt. Gemeinsam sprechen wir über das Leben und den Weinbau in Franken und lassen uns erklären, welche inspirierende Rolle die Weinkultur in der Region spielt.
Bei einem Glas Rosé sitzen wir zusammen und wollen zunächst mehr über das Weingut Meintzinger erfahren, denn schon beim Ankommen hat uns das mittelalterliche Gebäude von 1475 direkt in seinen Bann gezogen. Es zählt zu den 100 ältesten Weingütern Deutschlands, da es einst die Sommerresidenz der Fürstbischöfe war: „Frickenhausen war der Villen-Vorort von Würzburg, hier hat sich alles niedergelassen, was Rang und Namen gehabt hat.“
Diesen historischen Glanz haben die Meintzingers durch ein modernes und mit Herzblut gestaltetes Design der Räumlichkeiten in die Gegenwart befördert: An der Bar trifft offenes Mauerwerk auf Industrial Chic, aufwändige Muster ziehen sich über Decken und Wände der Rezeption und über der geschwungenen Wendeltreppe zieren riesige Rosen die schwarze Decke. Tradition und Moderne stellen einen intensiven Kontrast dar, welcher sich auch in der HOLZRICHTER Kollektion wiederfindet. Gerade aus diesem Grund wollen wir mehr über den Umgang der Meintzingers mit der Geschichte des Weinguts erfahren. „Als wir das übernommen haben, vor 15 Jahren, war die Tradition eigentlich am Boden, und jeder wollte irgendwo ein ganz neues Weingut bauen. Mittlerweile hat sich das Ganze gedreht. Tradition ist wieder wichtig geworden. Als wir hier angefangen haben, war ich noch total unmutig, brav und solide, fast ein bisschen altmodisch, aber man hat eigentlich schon damals begonnen, Hotels neu zu erfinden, und jetzt sehen wir es an der Kundschaft: Die möchte diese alten Mauern und dazu einen leicht modernen Touch. Und das ist nicht austauschbar. Dieses Weingut ist nun mal geprägt vom Wein.“
Und auch über den Wein möchten wir nun mehr erfahren. Michaela beschreibt uns, was den fränkischen Wein so besonders macht: „Wir haben hier dreierlei Gesteinsschichten: den Muschelkalk, den Keuper und den Buntsandstein“, erklärt sie uns. „Der Wein wächst hier speziell auf dem Muschelkalk, das macht ihn so unheimlich mineralisch, sortenklar, schlank und fruchtig, und das hat man bei den anderen Gesteinsarten nicht. Gerade die letzten drei Jahre waren wirklich wunderbar: Nur Sonne den ganzen Tag, wenig Wasser. Das hat den Ertrag natürlich auch ein bisschen reduziert, aber dadurch bekommt man Weine, die international locker mithalten können.“ Sie selbst trinkt in diesem Jahr am liebsten den Weißburgunder, denn durch die Trockenheit war das Lesegut extrem reif, sodass sich die Aromen in sämtlichen Früchten voll entfalten konnten. Während sie uns von den verschiedenen Jahrgängen ihres Weinguts erzählt, mischen sich Stolz und Begeisterung in ihre Stimme, und spätestens jetzt beginnen wir zu ahnen, dass der Weinbau mehr als ein bloßer Beruf ist.
In vino veritas – Wie der Wein die Gegend prägt
Dass Michaela Meintzinger für die fränkische Weinkultur schwärmt, ist längst kein Geheimnis mehr, und es ist schön mit anzusehen, wie sehr es ihr am Herzen liegt, diese Kultur zu vermitteln. Mit Touren über das Weingut und angeleiteten Verköstigungen führt sie ihre Gäste an den Wein heran. Dass Weintrinken keine Wissenschaft sein muss, betont Michaela Meintzinger dabei ganz besonders: „Ich freue mich über jeden Gast, der kommt und in unserem Weingut übernachtet. Das sind ganz besondere Menschen, und diese ganz besonderen Menschen können wir hier ganz bewusst an den Wein heranführen. Der Wein muss dabei nur kalt sein und man muss ein schönes Glas mit Stiel haben, in dem sich das Aroma entfalten kann. Dann kann man eigentlich alles mit dem Wein anstellen. Zum Beispiel kann man Eiswürfel reintun oder eine Erdbeere. Jeder trinkt den Wein so, wie er möchte. Beim Weintrinken gibt es keine große Stilrichtung oder Spielanleitung mehr, sondern man muss den Wein trinken, so wie er einem schmeckt, und so sind auch wir, so ist unser Haus und so sind unsere Weine. Weine machen Spaß.“
Zum Abschluss gibt sie uns noch eine kleine Weisheit über das Weintrinken mit auf den Weg: „Du beginnst mit den unkomplizierten Weinen, dann gehst du weiter zu den großen Weinen und dann irgendwann wieder zurück zu den leichten, weil du zu viel trinkst.“ Lachend verabschieden wir uns, packen unsere sieben Sachen und fahren in Richtung Berlin fort. Mit Sicherheit wird uns die Weinregion Franken in Erinnerung bleiben.